Gebrauchte Tage soll es manchmal geben. Beispiele gefällig? Einen der ersten niedergeschriebenen gebrauchten Tage in der Geschichte erwischten wohl vor 2239 Jahren die Römer, als diese in der Schlacht von Cannae recht späktakulär dem karthagischen Feldherrn Hannibal unterlagen. Oder nehmen wir den 18. Juni 1815. Dort hatte Napoleon Bonaparte solch einen gebrauchten Tag erwischt, als er nach einer Niederlage in der Schlacht bei Waterloo endgültig abdanken musste. Wie auch immer, Beispiele gäbe es für dieses Thema mannigfaltige. Nun ist es auch im Gimmlitztal passiert. Der SV Lichtenberg erwischte gestern wohl seinen gebrauchten Tag. In einem weit weniger kriegerischen Vergleich unterlagen wir dem SV Germania Mittweida 2. Nötig erschien dies aber über weite Strecken nicht.
SV Lichtenberg – SV Germania Mittweida 2 2:3 (1:1)
0:1 Samuel Endler (7.)
1:1 Danny Kluge (34.)
1:2 Robin Frieden (54.)
1:3 Chris Müller (66.)
2:3 Danny Kluge (72./EM)
Nachdem wir vor dem Spiel wieder einmal die Seitenwahl verloren hatten, fand die Partie im Anschluss vor knapp 100 Zuschauern einen recht nervösen Beginn. Aushilfs-Torhüter Kowalczewski stand beim SVL zwischen den Pfosten. Und insgesamt machte er seine Sache über die gesamte Spielzeit auch sehr gut. Leider ließ er in der 7. Minute den Abschluss eines Mittweidaers prallen und Endler reagierte völlig frei und mit Routine.. Danach übernahmen wir mehr und mehr das Geschehen auf dem Platz. Dies mündete in einem Schink-Treffer nach einer Gronwaldt-Kopfball-Vorlage. Jedoch hob Schiri Weiskopf dabei nicht nur seinen Kopf, sondern auch seine Fahne.. Die Gäste wechselten nun nach einer halben Stunde das erste Mal. Für den Spieler der „Ersten“ Wild kam Müller ins Spiel. Knapp 5 Minuten danach war es Kluge, der nach einer Kombination durch die Germania-Strafraumzone das Leder diesmal regelgerecht versenken konnte. 34./Ausgleich! Ein Miersch-Freistoß ging noch am Dreiangel vorbei, zwei Abschlüsse blieben in der Germanis-Abwehr hängen und Kluge traf Sekunden vor der Halbzeit noch einmal den Pfosten. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen..
Die zweite Halbzeit begann dann mit einer Flugeinlage von Kowalczewski im „Oberdorf-Kasten“ der Gastgeber. Aber auch die Hausherren hatten Chancen. Und das vor allen Dingen durch Standardsituationen. Einzig ein weiterer Treffer wollte nicht gelingen. Die Abwehr um „Trainer-der-Ersten“ Sebastian Voigt stand hervorragend. Und so war es Germania-Kapitän Frieden, der mit einem Konter über SVG-Mitspieler Altmann das Resultat aus seiner Sicht wieder freundlicher gestaltete: 1:2/54.! 5 Minuten danach kam Lange J. für Lange L. auf den Platz. Und dieser hatte auch gleich eine Chance. Aber Weber, der Schlussmann der Gäste, lenkte diesen um den Pfosten herum (63.). Auf der Gegenseite profitierten die Gäste von 2 oder 3 Abwehrfehlern der Gastgeber: 1:3 durch den in Halbzeit 1 eingewechselten Müller! Nun wurden die SVL-Bemühungen noch heftiger. In einer dieser Aktionen foulte SVG-Innenverteidiger Voigt den anrennenden Kluge im Strafraum. Schiri Schmieder zeigte auf den Punkt und Kluge versenkte sicher: 2:3/72.! In der letzten Viertelstunde nahmen wir unser defensives Mittelfeld vom Platz und versuchten noch einmal alles. Allein gelingen wollte nichts mehr. Leider verschleppten die Gäste in dieser Phase immer wieder das Tempo. Etwa plagten den Ende der ersten Halbzeit eingewechselten Germania-Akteur Müller nun auch schon Krämpfe.. Damit bleibt es für den SVL in der neuen Saison bei einem Heimsieg aus 3 Begegnungen. Ein gebrauchter Tag.
Bildtext: Ausgleich! Danny Kluge schnürte auch heute wieder seinen persönlichen Doppelpack. Für einen Dreier hat es leider nicht gereicht.