Habe ich diesen kurzweiligen Ausflug an den Lichtenberger Trassenweg gestern nur geträumt?
Oder war das ein Spiel vom Ende der letzten Saison, Juni 2022?
Diese oder ähnliche Fragen dürften sich nicht wenige der 103 anwesenden Zuschauer letztes Wochenende bisweilen gestellt haben. Denn ein Fußballspiel bei fast schon sommerlichen Temperaturen um die 23-24 Grad, welches am Ende dann auch noch von der Heimmannschaft über weite Strecken bestimmt und am Ende auch gewonnen werden konnte, diese positiven Fakten fielen schon lange nicht mehr auf einen einzigen (Sonn-)Tag. Diese Saison noch gar nicht, um es einmal etwas genauer zu skizzieren. 9 Spiele, 5:37 Tore, 0 Punkte. So lautete vor dem Spiel die ernüchternde Bilanz der Gastgeber. Gründe hierfür gibt es recht vielfältige. Doch deshalb Hoffnungslosigkeit? Desorientierung? Resignation? Fußballerische Depression? Davon ist im Gimmlitztal wenig zu spüren. Die Saison ist noch jung. Die Chancen gewaltig. Gestern wurden sie genutzt!
Geleitet von einem Schiedsrichter-Trio aus dem Erzgebirge begann die Partie pünktlich. Nach neuer (Winter-)Zeit punkt 14:00Uhr. Ein direktes Abtasten zwischen beiden Kontrahenten gab es nicht. Die Gäste waren in den ersten Minuten Tonangebend. Jedoch, ohne richtig hochkarätige Chancen zu kreieren. Einige Standards bestimmten das Bild auf dem satten Grün. Meist leider vorerst rund um den Lichtenberger Strafraum herum. In der 18. Spielminute hatten wir dann unsere erste Ecke. Diese brachte jedoch ebenso wenig Zählbares. Wenig später folgte dann aber Ecke Nummer 2, welche von der Hintermannschaft der Gäste nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Nach dem 3. oder 4. Abschlussversuch kam irgendwann SVL-Käpt´n Gronwaldt ran und versenkte die Pille unter Torhüter Müller hindurch zur Führung im Lichtenberger Nord-Tor: 1:0/27.! Wieder eine Führung. Das kannten wir ja bereits aus 3 von 4 Spielen im Oktober. Sollte diese Führung diesmal halten? SVL-Trainer „Schulle“ dazu: „In der ersten Halbzeit war es ein zerfahrenes Spiel, was sich größtenteils zwischen den Strafräumen abspielte und geprägt war von Fehlabspielen und Ballweittreiben auf beiden Seiten. Jedoch erspielten wir uns trotzdem gute Chancen. Letztendlich war es ein Standard, der uns die Führung einbrachte.“ Halbzeit.
Nach dem Wiederbeginn waren wir zuletzt oft eingebrochen. Nicht so gestern. Kaum war die Partie erneut angepfiffen, legte SVL-Nachwuchshoffnung Grajetzky nach: 2:0/48.! Sein zweiter Treffer in der laufenden Saison. In den folgenden Minuten begann die Partie dann, immer körperbetonter zu werden. Wir verriegelten unseren Kasten und die Gäste aus Großenhain versuchten, immer offensiver zu Werke zu gehen. Deshalb ergaben sich natürlich auch entsprechende Räume in der Defensive der Gäste. Leider konnten wir diese nicht nutzen. Eher liefen wir im Laufe der Partie Gefahr, eine Ampelkarte zu kassieren. Denn Schiedsrichter Steingräber zeigte am Ende insgesamt 7 Gelbe Karten. Davon lediglich 2 für den GFV.. Kurz vor Schluss waren die Gäste dann aber dennoch erfolgreich. Zuerst zeigte SVL-Torhüter Bellmann eine seiner berühmten Monsterparaden, indem er einen eigentlich unhaltbaren noch mit einem wahnsinns Reflex zur Ecke lenkte (82.). Dann trafen die Gäste aber dennoch: Haschke von links aus 18m in den rechten Winkel! Hier war Bellmann dann wirklich machtlos.. Auf der Gegenseite zeigte in der Nachspielzeit auch nochmal GFV-Schlussmann Müller sein können (90+1.). Danach war aber Schluss. Und der Lichtenberger Jubel entsprechend!
Trainer „Schulle“ zur zweiten Hälfte: „In der zweiten Halbzeit wurde Großenhain offensiver, was uns offensiv mehr Räume gab und wir aus einem sehr gut heraus gespielten Konter das 2:0 machten. Großenhain warf dann alles nach vorn, sodass wir hauptsächlich mit Defensivarbeit beschäftigt waren. Kurz vor Schluss fiel dann völlig unnötig der Anschlusstreffer, der dem Gegner nochmal etwas Aufwind gab. Dieser Treffer liegt mir aufgrund seines Zustandekommens sehr schwer im Magen… Die Führung wurde jedoch bis zum Abpfiff verwaltet und es konnte endlich der erste und lange ersehnte Sieg eingefahren werden.
Es war sicherlich nicht unsere beste Leistung, aber wer fragt nach dem ersten 3´er schon noch danach.
Jetzt wird der Fokus auf das Derby gelegt, bei dem gleich nachgewaschen werden muss!“
Fazit: Tolles Spiel. Die Hoffnung stirbt zuletzt im Gimmlitztal!