SVL lässt den Stein nach unten rollen und lädt Copitz 2 zum Toreschießen ein
Kenner der griechischen Mythologie mussten sich bei der jüngsten 2:3-Heimniederlage des SVL unweigerlich an Sysiphos und den Begriff Sysiphusarbeit erinnert fühlen, denn der Aufwand, den der SVL in diesem Spiel betrieb, stand in keinem Verhältnis zum (nicht vorhandenen) Nutzen.
Dabei begann es optimal für die Grün-Weißen: Der für Stehr kurzfristig in die Startelf beorderte Nachwuchsspieler Max Grajetzky versenkte eine Flanke von links trocken zum 1:0. Da waren noch keine 3 Minuten gespielt. Die Gäste waren keineswegs geschockt, sondern agierten trotz eines sehr jungen Durchschnittsalters recht abgeklärt und ließen keine weiteren SVL-Chancen zu. Im Gegenteil, nach 22 Minuten landete ein weiter Einwurf irgendwie bei Friebel, der am langen Eck irgendwie den 1:1-Ausgleich erzielte. Die Gastgeber erhöhten nun ihren Aufwand und hätten bis zur Pause locker in Führung gehen können. Drechsel setzte einen Heber an die Latte (32.min), Schneider scheiterte mit einem 35-m-Abschluss an VfL-Keeper Richter (35.min) und Häuser verfehlte nach Slalom um selbigen das fast leere Tor (39.min).
Statt dessen wurde Sekunden vor der Pause VfL-Stürmer Martin mit einem mustergültigen Schnittstellenpass bedient, der dann von der Strafraumgrenze leichten Fußes zum 1:2-Pausenstand einschiebt.
Nach dem Seitenwechsel mühten sich die Gastgeber wie einst Sysiphos, den Stein den Berg immer und immer wieder hinaufzurollen, sprich: den Ausgleich zu erzielen. Nach einer Stunde war es dann Routinier Timmel vorbehalten, diesen Ausgleich mit einem spekatulären Rückfallzieher zu verwirklichen – 2:2, hochverdient! Von nun an drückte der SVL dem Spiel seinen Stempel auf und erarbeitete sich Chance auf Chance. Aber weder Drechsel und Schneider per Weitschuss, noch Erler per Kopf oder Häuser aus Nahdistanz konnten Copitz-Keeper Richter überwinden. Im Gegenteil: mit einen Konter brachten die Gäste den SVL wie einst Sysiphos um den Lohn ihres Aufwandes. Wenzel brauchte aus leicht abseitsverdächtiger Position nur noch den Fuß zur erneuten Gästeführung hinzuhalten.
Danach fehlte den Gastgebern die Power, den Stein nochmals den Berg hinaufzurollen, obwohl Miersch in der 89. Minute per Kopf durchaus die Chance für die Punkteteilung hatte, aber die Kugel nicht sauber traf. So blieb es am Ende bei einer bitteren 2:3-Heimniederlage und der geneigte grün-weiße Beobachter knüpft schon sehnsüchtige Hoffnung auf eine Wiederholung der Vorjahressensation am Burgwartsberg nächsten Samstag.