Kinder spielen auf einem Sportplatz in Groß-Flottbek – das bringt einen Nachbarn dazu, die Polizei zu rufen.

Für Sportvereine ist der Vorfall ein weiteres Zeichen dafür, dass sie dringend Kindern wieder Trainingsstunden anbieten dürfen.

Spielende Kinder auf einem Polofeld lösen einen Polizeieinsatz im Stadtteil Groß-Flottbek aus. Ein Nachbar hatte zuvor Anzeige erstattet. Den Sportvereinen reicht’s – sie fordern, dass Kinder unter Einhaltung der Hygieneregeln trainieren und vor allem spielen dürfen.

Auf dem Platz des Hamburger Poloclubs an der Jenischstraße trieben 16 Kinder am Samstagvormittag Sport – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, wie der Verein betonte.

Ein Nachbar hatte Anzeige erstattet und der Polizei zuvor mitgeteilt, dass geregelter Trainingsbetrieb stattgefunden hätte, weshalb Beamte die Gruppe auflösten.

Vereinsmitglieder dürfen Sportplatz benutzen

Der Hamburger Polo Club dementiert, dass derzeit geregelter Trainingsbetrieb stattfindet. Clubmitgliedern sei es allerdings erlaubt, das Spielfeld zu nutzen. Die Kinder hätten zudem einen Abstand von fünf Metern zueinander eingehalten und Erwachsene auf die Einhaltung der Regeln geachtet.

Der Club zeigt Verständnis für das Vorgehen der Polizei – dennoch fordert er, sportliche Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen nicht zu kriminalisieren.

„Wir trauern talentierter und begeisterten Generation nach“

„In Zeiten, in denen Kitas und Schulen geschlossen und kaum soziale Kontakte außerhalb des Elternhauses zulässig sind, versuchen wir wie viele andere, mit kreativen und schlüssigen Konzepten, den Kindern und Jugendlichen etwas Abwechslung und Bewegung zu ermöglichen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Auch Jörg Bremer vom TSV Glinde und Andi Mühlberg vom S.C. Vorwärts-Wacker in Billstedt wollen sich stellvertretend für alle Trainer in Schleswig-Holstein und Hamburg für Kinder und Jugendlichen stark machen. In einer gemeinsamen Mitteilung erklären sie: „Liebe Politikerinnen und Politiker, öffnet die Fußballplätze und lasst unsere Kids wenigstens in Kleingruppen trainieren – und einfach ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Ansonsten wird es bald zu spät sein und wir trauern einer talentierten und begeisterten Generation hinterher.“

„Kinder brauchen den Sport wie Luft zum Atmen“

Die beiden Trainer weisen darauf hin, wie sehr Kinder derzeit unter dem Lockdown leiden – sowohl psychisch als auch physisch.

„Kinder brauchen den Sport wie die Luft zum Atmen. Sport sorgt für ein intaktes Herz-Kreislaufsystem und beugt Infekten vor. Sport sorgt für ein gutes Wohlbefinden und ein starkes Selbstvertrauen“, sagen sie. Den Sport nicht zuzulassen, könne daher nicht die Lösung sein.

 

Bild- und Textquelle: Focus Online

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