Ziemlich genau ein Jahr trägt der TSV Großwaltersdorf/Eppendorf seine Heimspiele nun schon auf dem Sportplatz an der Oederaner Straße in Eppendorf aus. Denn der heimische Sportplatz an der Mittelsaidaer Straße im knapp 5 Kilometer entfernten Großwaltersdorf wird seit dem Frühjahr 2023 grundlegend saniert. Dem einjährigen Jubiläum des TSV stand auch unsere Premiere bei. Denn zumindest in den letzten 20 Jahren bestritten wir hier kein Pflichtspiel mit der ersten Mannschaft. In Eppendorf wurde 2021 bereits die neue Flutlichtanlage eingeweiht. Beide Kontrahenten hätten gestern also gut auch bis zur Dämmerung spielen können. Ein Tor wäre wahrscheinlich trotzdem keins gefallen.
TSV Großwaltersdorf/Eppendorf – SV Lichtenberg 0:0
Seitdem der TSV seine Heimspiele auf dem großen Sportplatz in Eppendorf austrägt (Premiere: 16.04.23 gegen „Henno“), gab es hier 13 Pflichtspiele. 9 davon wurden gewonnen, nur 1 verloren (08.10.23 gegen „Henno“) und auch das Torverhältnis steht auf diesem Grund seitdem bei beachtlichen 30:9. Nicht umsonst standen die Gastgeber vor dem Spiel auf Platz 2 der aktuellen Tabelle. Allerdings fehlte bei den Gastgebern gestern aufgrund verschiedener Gründe der etatmäßige Angriff. Das Trio Krauße/Petermann/Sarodnik zeichnete bisher immerhin für über die Hälfte der 40 Tore von „Walle“ verantwortlich. Das Spiel an sich begann dann vor etwa 120 Zuschauern bei 7 Grad und Sonne recht verhalten. Die erste erwähnenswerte Chance hatte TSV-Angreifer S. Oehme (23/24 mit drei Treffern bisher) nach einem Konter über die rechte Seite (14.), Parade Becker. Aber auch wir meldeten uns ein wenig zaghaft zu Wort: Jäkel, Grajetzky, Kluge, auch diesen Angriff konnte der wachsame Torhüter auf der Gegenseite entschärfen (19.). Der linke TSV-Mittelfeldakteur Bellmann, zehn Minuten vor der Halbzeit noch einmal mit einem Abschlussversuch zur langen Ecke hin, dann gab´s für beide erstmal den Halbzeit-Einlauf..
Der kalte Ostwind aus Langenau nahm spätestens zur Pause merklich zu. Keine zehn Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, da traf S. Oehme wirklich ins Lichtenberger Tor. Zum Glück hatte Linienrichter 1 Haenes (Dorfhain) wohl eine Abseitsstellung bemerkt. In diesem Augenblick gab es auch die erste niederschriftswürdige Aktion des Spiels: Schiri Leiteritz (Possendorf) zeigte einem Spieler der Gastgeber den gelben Karton. Beide Seiten begannen nun, ihr Personal zu wechseln. In dieser Wechselphase die dann wohl größte Chance des gesamten Spiels: Der TSV mit dem Abschluss, aber Hänig rettete vor seiner Torlinie im Fallen (69.)! Da auf dem Feld nicht allzu viel Konstruktives passierte, der kalte Langenauer Wind immer stärker herüberblies und unter den ca. 35 mitgereisten SVL-Fans die unterkühlten Getränke mehr und mehr zur Neige gingen, traten diese ab der 85. den Weg um den großen Platz in Richtung des Ausganges an. Inmitten dieser Aufbruchstimmung zückte der Spielleiter dann die zweite Verwarnung des Spiels (90.). Da diese jedoch dem gleichen Spieler galt, der schon einmal ermahnt werden musste, befanden sich die Platzherren die letzten Sekunden dann in Unterzahl. Am Resultat änderte dies nichts mehr. Aber so erkämpften wir uns zumindest einen Punkt beim heimstarken Gastgeber in Eppendorf! Die Gastgeber rangieren nun auf dem dritten Platz der Tabelle. Zwei Punkte und 3 Plätze dahinter ordnen wir uns ein.
Trainer Miersch zum Remis: „Außer einer hundertprozentigen Torchance auf beiden Seiten spielte sich das Meiste gestern im Mittelfeld ab. Sicherlich war vielleicht etwas mehr drin. Aber wir haben ja auch gegen eine Top-Mannschaft gespielt. Bis auf Frankenberg kann sich 5 Spieltage vor Schluss aber keiner vor dem Abstieg sicher fühlen, im schlechtesten Fall erwischt es noch den Zehnten.“
Weiter Männer, immer weiter!
Bildtext: Spielhaus (21) gegen J. Lange (19) kämpfen um den Champions-League-Final-Ball aus 2023: Am Ende gab es an diesem Spieltag 4x die Punkteteilung aus 7 Begegnungen in der Mittelsachsenliga. So auch an der Oederaner Straße. Hier jedoch ohne einen Treffer.
Aufstellung SVL: Becker, Gronwaldt, Stehr, Eckert, Kohl, Hänig, Miersch, Lange J., Grajetzky (65./Lange L.), Jäkel (84./Hegewald, 90+2/Schmidt), Kluge