Die Fußballer des SV Lichtenberg haben dem Druck standgehalten. Mit 3:1 (0:0) bezwang das Team von Manuel Kluge am Sonntag in der Landesklasse Mitte den FV Gröditz und feierte damit den ersehnten zweiten Sieg in der Rückrunde. Zudem ist der Klassenerhalt mit nun 26 Punkten perfekt. Zwar hat der SVL zwei Spieltage vor Schluss nur fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge – da aber mit Gröditz und Hartmannsdorf zwei Konkurrenten am letzten Spieltag direkt aufeinandertreffen, sind die Erzgebirger praktisch durch.

Er sei „extrem erleichtert“, atmete SVL-Trainer Manuel Kluge nach dem Abpfiff tief durch. „Allen ist ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen.“ Zumal die personelle Situation vor diesem „Endspiel“ alles andere als verheißungsvoll war: Sechs Stammspieler fehlten verletzt oder aus beruflichen Gründen. „Aber die anderen Jungs haben sich in dieser schwierigen Situation zusammengerauft und einer für den anderen gekämpft“, lobte Kluge.

Dass es beim SVL zuletzt nicht rund lief, war am Sonntag auch an den Zuschauerzahlen zu sehen: Für Lichtenberger Verhältnisse „nur“ 105 Fans wollten das Abstiegsduell gegen den Tabellennachbarn sehen. Sie bekamen zunächst zwei nervöse Teams geboten, denen man den Druck anmerkte. Viele Ballverluste und Unsicherheiten auf beiden Seiten prägten die Partie in den ersten 45 Minuten. Dennoch hätte der SVL in Führung gehen können: Kapitän Torsten Gronwaldt scheiterte nach einer Schneider-Ecke per Kopf am Gästekeeper (28.), dann verpasste Danny Kluge allein vor dem Gröditzer Tor das 1:0 (44.). Aber auch die Gröditzer, die kürzlich Freiberg 4:1 überrannten, kamen einige Male gefährlich vor das Tor von David Bellmann. Der SVL-Keeper bewahrte sein Team mit einer Fußparade vor einem Rückstand (40.).

Nach Wiederbeginn machten die Lichtenberger aber Nägel mit Köpfen. Sebastian Schneider gelang mit einem direkten Freistoß das 1:0 (53.), wenig später erhöhte Nick Huenig auf 2:0. Damit schien der Knoten geplatzt. Doch es wurde nochmals eng: Gröditz erhielt gleich zwei Foulstrafstöße, wobei Bellmann den ersten parieren konnte. Nach dem zweiten stand es nur noch 2:1 (75.). Diesen Vorsprung behauptete der SVL aber bis die Nachspielzeit, in der Lucas Lange sein Team mit dem 3:1 erlöste.

Es passe zur Situation, dass ausgerechnet ein A-Jugend-Spieler alles klar gemacht habe, freute sich Trainer Manuel Kluge. „Endlich hat sich die Mannschaft wieder einmal belohnen können.“

Statistik SV Lichtenberg: Bellmann; Haustein, Budach, Stehr, Schneider, Miersch, Gronwaldt (90.+3 J. Lange), Grajetzky (70. L. Lange), Jäkel (90. Eckhardt), D. Kluge, Huenig

Tore : 1:0 Schneider (53.), 2:0 Huenig (58.), 2:1 Zeller (75./FE), 3:1. L. Lange (90. + 1) – SR: Langhelm (Dresden) – Zu.: 105

Bildtext: Zum Sieg gestürmt: Nick Huenig (r.) hatte seine Lichtenberger mit 2:0 in Führung gebracht, ehe es aber nochmals eng wurde. Foto: Marcel Schlenkrich