Dank starker Standards: Flöhaer verschaffen sich Luft im Keller
In der Fußball-Landesklasse hat der TSV in Lichtenberg 2:0 gewonnen und rückt vor. Die Gastgeber haderten einmal mehr mit der Chancenverwertung.
Die Landesklasse-Fußballer des TSV Flöha haben sich vor 162 Zuschauern durch einen schmucklosen 2:0 (1:0)-Sieg im Lokalderby beim Schlusslicht SV Lichtenberg Luft im Abstiegskampf verschafft. Trotz jeweils guter Anfangsphase in der 1. und in der 2. Halbzeit schafften es die Lichtenberger nicht, ein Tor zu erzielen.
„Ich fand uns in der 1. Halbzeit spielerisch stärker. Gerade zu Beginn waren wir besser im Spiel“, bilanzierte SVL-Spielertrainer Robert Miersch. Gebracht hat es nichts. Auch, weil den Lichtenbergern erneut die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlte – und etwas Spielglück wie bei einem Pfostenschuss von Danny Kluge in der 39. Minute. Auch davor scheiterten die Erzgebirger knapp: So nutzte Joey Hegewald seine Schnelligkeitsvorteile und setzte sich auf der linken Seite mustergültig bis zur Grundlinie durch. Sein scharfer Pass sauste durch den TSV-Strafraum, allerdings auch an seinen Mitspielern vorbei (20.).
Flöha dagegen fand lange Zeit überhaupt keine Bindung, agierte meist mit langen Bällen, ohne echte Torgefahr zu erzeugen. Gefährlich wurde es jedoch bei Ecken und Freistößen, getretenen von Marvin Giesecke. Und so arbeiteten sich die TSV-Männer mit jedem Standard Schritt für Schritt in die kampfbetonte Partie hinein. In der 41. Spielminute wurde diese Spielweise mit dem 1:0 belohnt: Nach einem Eckball kam Tommy Möbius zum Kopfball, den der Lichtenberger Torwart Justin Becker im ersten Versuch noch parieren konnte – beim zweiten war er aber machtlos.
„Das war heute sicher kein Fußball-Leckerbissen. Aber wie sich die Truppe immer wieder zurückgekämpft hat, war stark“, lobte Mike Hegewald. Der TSV-Trainer hatte seine Mannschaft vor dem Abstiegsduell in der Kabine entsprechend eingeschworen: „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das schwerste Spiel der Saison vor sich haben.“ Auch in die zweite Hälfte starteten die Lichtenberger ordentlich. Björn Jäkel und Robert Miersch vergaben Riesenchancen. Die hatte im Anschluss auch der TSV Flöha. „In der Phase haben wir endlich den Pass in die Spitze gefunden“, so Hegewald. Die Entscheidung fiel aber noch nicht, da die Flöhaer in vielversprechenden Eins-gegen-Eins-Situationen gegen den SVL-Schlussmann nicht den Deckel auf die Partie machten.
Das schafften die Gäste erst in der 80. Minute per Foulelfmeter durch Franz Schwarz. Dabei waren beide Parteien allerdings komplett unterschiedlicher Meinung. „Aus meiner Sicht eine klare Fehlentscheidung, unser Abwehrspieler macht keine aktive Bewegung“, so SVL-Spielertrainer Miersch. TSV-Coach Hegewald: „Für mich hat sich der Verteidiger nicht clever angestellt. Der Schiedsrichterbeobachter hat mir nach dem Spiel bestätigt, dass man den geben kann.“
Zieht man einen Schlussstrich unter dieses Derby, bleibt: Flöha hat die Tore gemacht, Lichtenberg nicht. „Das ist extrem ärgerlich und passiert uns nun schon das zweite Mal“, sagte Miersch. „Der Gegner ist spielerisch nicht überlegen, verwertet aber brutal effizient seine Standards.“ Mit 12 Punkten bleibt der SVL weiter abgeschlagen am Tabellenende, Flöha hat nun 27 Zähler auf dem Konto und ist Zehnter.
Statistik SV Lichtenberg: Becker – Stehr Hänig, Gronwaldt, J. Lange, Hegewald, Kluge, Häuser (L. Lange), Miersch, Jäkel, Eckardt (74. J. Schmidt) – TSV Flöha: Zimmermann – Fischer, Schwarz, Göckeritz (76. Hunger), Schreiter, Giesecke (61. Hauser), Möbius (79. Baude), Schäfer, Berger, Gersonde (88. Hättasch), Klinner – Tore: 0:1 Möbius (40.), 0:2 Schwarz (80./FE) – Schiedsrichter: Mayer/Lamping/Liebner – Zuschauer: 162
Bildtext: Umkämpftes Duell: Hier behauptet sich Robert Miersch (r.) gegen Flöhas Oliver Hauser, am Ende behielten aber die Gäste die Oberhand. Foto: Julia Rajsky
Quelle: Freie Presse Freiberg