Wenn man beim Skatspiel einen „Grand ohne Vieren“ wagt, muss man sich über die Qualität seines Blattes sehr sicher sein. Wenn der SV Lichtenberg jedoch ohne vier Stammkräfte auflaufen muss, sind die Karten schlecht gemischt.
Im Heimspiel der Fußball-Landesklasse Mitte gegen den Hartmannsdorfer SV musste SVL-Trainer Manuel Kluge auf Sebastian Schneider, Kevin Budach, Torsten Gronwaldt und Torsten Hauswald verzichten, die im vorangegangenen Punktspiel jeweils den roten Karton sahen und deshalb zuschauen mussten. Lange sah es auf dem Sportplatz am Lichtenberger Trassenweg nach einer Punkteteilung aus, bevor die Gäste durch zwei späte Tore in der 81. und 84. Minute doch noch den Dreier einsackten. Nach der achten Saisonniederlage ist Lichtenberg jetzt mit 20 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz notiert.
„Zunächst muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie diese Ausfälle weggesteckt hat. Leider hat sich die Truppe für einen großen Kampf erneut nicht belohnt“, sagte SV-Trainer Manuel Kluge. Vor knapp 200 zahlenden Zuschauern entwickelte sich ein Spiel, in dem sich beide Teams nicht voreinander versteckten. Die Gastgeber erkämpften sich dabei zeitig klare Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Aber auch die Lichtenberger Hintermannschaft litt nicht an Unterbeschäftigung. „Wir profitierten in den kritischen Situationen davon, dass wir mit David Bellmann einen starken Torhüter zwischen den Pfosten stehen hatten“, sagte Kluge. Nach dem Seitenwechsel hatte Lichtenberg ein weiteres dickes Brett. Doch Swen Häuser, aktuell mit 10 Treffern erfolgreichster Torschütze der Mittelsachsen, vergab aus aussichtsreicher Position. „Eigentlich hatten wir Chancen für zwei Spiele. Aber das Toreschießen kann meinen Männern keiner abnehmen“, raufte sich Kluge die Haare. Der erste Gegentreffer passte dann zur aktuellen Situation des Lichtenberger Teams. Ein Schuss wurde von einem Abwehrspieler so abgefälscht, dass er für Bellmann im Kasten unerreichbar wurde. Als die Gastgeber anschließend alles nach vorn warfen, fingen sie sich durch einen Konter den zweiten Treffer ein.
Trotz der jüngsten Niederlagenserie will Kluge nicht den Pinsel in die Hand nehmen und alles schwarz malen. „Die Mannschaft ist gewillt, der Zusammenhalt groß, die Chemie stimmt nach wie vor“, versicherte der Übungsleiter. Es seien lediglich Nuancen, die zum Erfolg fehlen würden. „Daran werden wir in dieser Woche im Training gemeinsam arbeiten, um am kommenden Wochenende gegen Ifa Chemnitz endlich das lang ersehnte Erfolgserlebnis feiern zu können“, blickte der Trainer voraus. Personell dürfte er dann auch wieder ein paar mehr Trümpfe in der Hand haben.
Bildtext: Hier versucht sich Torjäger Swen Häuser vom SV Lichtenberg gegen Paul Wolter vom Hartmannsdorfer SV (r.) durchzusetzen. Doch Häuser blieb ohne Torerfolg. Foto: Knut Berger
Quelle: Freie Presse Freiberg