Solidarisch bleiben, gemeinsam handeln.

Statt heute beim FV Gröditz wieder um Punkte in der Landesklasse Mitte zu kämpfen, kämpfen die Fußballer des SV Lichtenberg weiterhin mit den Restriktionen der Lockdownpolitik. Aus diesem Grund hat der Vorstand des SVL entschlossen, einen Aufruf des VfL Pirna-Copitz zu unterstützen.

Der Landesligist VfL Pirna-Copitz hat einen Appell sächsischer Amateursportvereine zur Coronapandemie initiiert. Darin fordern die Copitzer eine Unterstützung der durch den Lockdown und den damit verbundenen Einschränkungen im Amateursport gebeutelten Vereine. Wörtlich heißt es:

“Doch nun ist es fatal, den Existenzkampf für sämtliche lokale Sportvereine durch eine fortschreitende Bevorzugung exklusiver Anspruchsgruppen zusätzlich zu erhöhen – vielmehr kann und sollte sich daran orientiert werden. Wie sollen Trainer und Ehrenamtliche den Kindern und Jugendlichen an der Basis vermitteln, dass sie noch nicht wieder einzeln auf der Tartanbahn trainieren oder sich zu zweit ein paar Bälle zupassen dürfen, während die U19-, U17- bzw. U15-Altersgruppen von Nachwuchsleistungszentren dieses Privileg längst erhalten haben? Wie sollen die kleineren, finanziell ohnehin arg gebeutelten Vereine den dadurch verstärkten Mitglieder- und Sponsorenschwund noch ausgleichen? Was sind die erarbeiteten und zugelassenen Hygienekonzepte wert, wenn sie nicht angewendet werden dürfen? Mit zunehmender Dauer der Einschränkungen lässt sich leider feststellen, dass die anfangs viel zitierte Solidarität und die gegenseitige Rücksichtnahme schwinden. In der geführten Debatte um Öffnungen und Lockerungen dürfen Einzelinteressen nicht die Sachdebatte überstimmen. Schließlich sind die Amateurvereine oftmals Herzkammer und Anker ihrer Städte. Dass Berufssportler*innen schon seit frühester Pandemiezeit eine Ausnahme darstellen, ist richtig, respektiert und anerkannt. Doch bei Minderjährigen, die zudem in erster Linie schulpflichtig sind, sollte keine Unterscheidung bzw. Spaltung forciert werden. Das Virus differenziert nicht zwischen Vereinsfarben. Es braucht Lösungen, die für den Freizeitsport generell gelten.”

Der SVL hat sich dieser Aktion angeschlossen und unterstützt diese vollumfänglich.

In der Mail an die Sportfeunde des VfL Pirna-Copitz heißt es u.a.:

“Liebe Sportfreunde vom VfL Pirna-Copitz,
der SV Lichtenberg schließt sich Eurem Appell „Solidarisch bleiben, gemeinsam handeln“ vorbehaltlos und voller Zuversicht an.
Auch wir wollen, dass der sächsischen Amateursport, insbesondere für unsere Kinder und Jugendlichen endlich wieder möglich ist.
In Abstimmung mit dem gesamten SVL Vorstand bekennen wir uns uneingeschränkt zu Eurer tollen Aktion und wollen gemeinsam mit Euch und allen anderen teilnehmenden Vereinen ein Zeichen setzen für eine Rückkehr zur Normalität des Vereinslebens.”

Der Zulauf rund um die Initiative „Amateursport in Sachsen“ hält ungebrochen an. Innerhalb einer Woche haben sich nun 99 sächsische Amateur- und Freizeitsportvereine zusammengeschlossen. Zusammengerechnet vertreten sie mehr als 30.000 Mitglieder. Der damit verbundene offene Appell („Solidarisch bleiben, gemeinsam handeln“) zielt unter anderem darauf ab, neben einem Dank an die politischen Entscheidungsträger*innen und Verbände für die bisher geleistete Unterstützung im Zuge der Coronapandemie auch mit gemeinsamer Stimme für den sächsischen Amateursport zu agieren sowie mit Verbänden konstruktiv über Lösungsmöglichkeiten zu sprechen.

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